Über mich
Alles hat in meiner Jugend angefangen. Zuerst einmal war da bereits ein Interesse am Esoterischen. Dann waren da auch die richtigen Freunde. Esoterik war für mich die Frage: Kann man Gedanken lesen? Kann man andere Welten besuchen? Kann man magische Kräfte gewinnen?
Esoterik war also das Mystische im Alltag, die Hexerei der Moderne, menschliche Optimierung, bevor menschliche Optimierung im Silicon Valley von Interesse war.
Ich war dann über zehn Jahre in unterschiedlichen Ländern unterwegs – hauptsächlich in England, Schottland und Irland, aber auch in Südamerika und Russland. Teilweise habe ich gearbeitet, teilweise ausgiebige Reisen unternommen. Das Interesse an der Esoterik ist dem Schamanismus gewichen. Über Jahre hinweg war ich Teil einer schamanischen Gruppe in London. Mein Interesse am Schamanismus war so groß, dass ich sogar deshalb nach Russland – genauer gesagt nach Sibirien – gepilgert bin. Nur um in einem der großen schamanischen Kraftzentren dieser Welt eine schamanische Reise vor Ort zu machen.
Nach meiner Rückkehr begann ich in Österreich mich mit der Energetik zu beschäftigen.
Erklärung: Esoterik ist eine spirituelle Philosophie – Energetik die praktische Umsetzung einiger esoterischer Techniken. Die Energetik ist aber nicht von der Esoterik abhängig; sie schöpft aus dem Schamanismus, aus der TCM (traditionelle chinesische Medizin) und aus der europäischen Kräuterlehre.
Wie bin ich zur Esoterik gekommen?

Die derzeitige Esoterik ist von Idealisten dominiert. Sie glauben an den Aufstieg, an das Paradies auf Erden; sie glauben, Menschen seien Lichtwesen – in Wahrheit rein und ohne Schatten.
Hier ist die Sache: Ich bin mit der Esoterik der 90er Jahre aufgewachsen. Sie hatte bereits Tendenzen zum Aufstieg. Wir sprechen schließlich von der Zeit vor dem Übergang in ein neues Millennium.
Doch grundsätzlich war die Esoterik einmal sehr anders – pragmatischer. Das ist das beste Wort, das mir dazu einfällt. Die Esoterik der 90er Jahre war vielleicht auch pragmatischer, weil die Welt besser war.
Die letzten Jahrzehnte haben für viele einen Abstieg bedeutet. Einen Abstieg in die Armut, in die Machtlosigkeit und in die Wahrnehmung, in einer nicht so schönen Welt gefangen zu sein; gleichzeitig niemanden zu haben, der auf der eigenen Seite steht.
Die Esoterik ist nicht – wie in der bürgerlichen Presse gerne vermittelt – ein Ort für Idioten, Betrüger, Schwurbler, psychisch Kranke und Verschwörungstheoretiker. Die Esoterik war zuerst einmal ein Anlaufpunkt für alle jene, die in Shoppingcentern keine Erfüllung finden. Die Geldverdienen nicht als das Wichtigste im Leben ansehen. Die auf keine Karriere pochen und wenig Interesse am sozialen Aufstieg haben.
Sie war zuerst einmal ein Anlaufpunkt für spirituell Interessierte. Diejenigen, die das Mystische suchen. Diejenigen, die sich fragen: Können wir Kraft unserer Gedanken einen Löffel verbiegen?
Doch neben dieser Gruppe hat sich in den 90er Jahren auch die Gruppe der Machtlosen hinzugefügt. All jene, denen die Fähigkeiten, die Grundlagen, das Umfeld fehlen, um sich aus der eigenen Armut hochzuhieven.
Das war die Zeit, als die Manifestationsbewegung begann. Und was ist Manifestation anderes als der Wunsch, nicht länger machtlos sein zu müssen?
Ich bin mir nicht sicher, was in den 2000er Jahren in der Esoterik in Österreich, Deutschland und der Schweiz passierte, doch als ich in den 2010er Jahren zurückkam, waren die spirituell Neugierigen weg. Es gibt nur noch die Idealisten, die von Licht, Liebe und dem Aufstieg sprechen.
Ich glaube nicht, dass wir nur reine Lichtwesen sind – wir sind immer auch Arschloch.
Ich glaube nicht, dass die Liebe alles heilt – gelegentlich muss man auch wütend werden.
Ich glaube nicht, dass die Welt ein Paradies wird – jeder Versuch, ein Paradies zu erschaffen, hat noch eine Hölle erzeugt.
Ich glaube, man lebt mehr in Frieden mit sich selbst, wenn man die Begrenztheit, die Machtlosigkeit und die Ungerechtigkeit der Welt akzeptiert. Doch hier spricht die Pragmatikerin aus mir heraus.
Das Gute an Idealisten: Sie glauben an eine bessere Welt. Das Schlechte an Pragmatikern: Wir sind Zyniker. Ich gebe es zu: Ich bin auch einer. Mein Pragmatismus hat mich gelassener gemacht, aber im Schatten lauert immer der Zyniker.
Das Schlechte an den Idealisten: Wenn das Paradies möglich ist – wer hält uns dann auf? Im Schatten der Idealisten lauert deshalb immer das äußere Böse. Daher der Hang zu Verschwörungstheorien. Wenn nur die Elite gestürzt wird, wenn nur die NATO untergeht, wenn nur der internationale Finanzmarkt endlich den Geist aufgibt – dann werden wir unsere schöne neue Welt haben.
Das Gute an uns Pragmatikern: Wir glauben an kein externes Böses, das besiegt werden muss und besiegt werden kann. Wir glauben an das Böse in uns selbst. An die Gier, den Neid, den Hass.
Idealisten sind weder gut noch schlecht. Pragmatiker ebenso wenig. Beide Gruppen können grausam sein und anderen Leid zufügen. Beide Gruppen können eine Welt erschaffen, die vielleicht kein Paradies, aber auch keine Hölle ist.
Wir verlassen jetzt mit dem astrologischen Kurswechsel das Zeitalter der Pragmatiker. Denn die letzten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren – so eigenartig es erscheint – ein pragmatisches Zeitalter. Getrieben nicht von Idealen, sondern von Pragmatismus. Keiner kann gewinnen, also akzeptieren wir die Grenzen dort, wo sie gezogen sind. Keinem ist gedient, wenn der eigene Reichtum auf Kosten anderer geht – also lass uns in Maßen und Zielen den Reichtum teilen.
Auf dieser Website, aber vor allem über meine Bücher, Meditationen und Kurse versuche ich, die alte Esoterik am Leben zu erhalten. Für all jene Pragmatiker, die mit der Selbstliebe als Lösung aller Weltprobleme nichts anfangen können.
Was unterscheidet mich von den Idealisten?

Die zwei großen Zweige der Esoterik: Überblick
Idealisten glauben an den idealen Menschen. Jede Wiedergeburt mache uns zu lichtvolleren Wesen. Ein Paradies auf Erden sei möglich. Denn in einem Zustand der erhöhten Wahrnehmung werden wir erkennen: Alle Menschen sind in Wahrheit vollkommene Lichtwesen.